Beste Stimmung trotz 14 Gegentoren
FC Chemie Triptis - FC Carl Zeiss Jena 0:14 (0:5)
hvl: Matterne, Götze, Flamm, Wittmann, Staab, D. Weiß, T. Weiß, Wagner, Günther, Schindler, J. Wutzler, Enev, Gniechwitz
vvl: Filev, Hoffmann, Kahel, Schulz, Römhildt, Wabrowetz, Mihov, Weigelt, P. Wutzler, Abdo
Sportlicher Höhepunkt der Feierlichkeiten „100 Jahre Fußball in Triptis“ war das Gastspiel des FC Carl Zeiss Jena. Dabei reiste der Drittligist mit der bestmöglichsten Mannschaft an, war es doch das erste Testspiel der Kwasniok-Elf, in der sich alle Spieler im Kampf um die Stammplätze beweisen konnten. „Wir gehen ohne Erwartungen ins Spiel, wollen aber den Zuschauern viel Spaß bieten und auch das ein oder andere probieren. Das Spiel ist ein guter Abschluss nach einer intensiven Trainingswoche.“, so Trainer Lukas Kwasniok vorm Spiel.
Das die Triptiser, die die Saison in der Kreisliga auf Platz 8 beendeten, sportlich wenig Chancen haben werden, war bereits vor dem Anpfiff klar. Dennoch war es für die Chemiker ein tolles Erlebnis einmal gegen einen Drittligisten zu spielen. Andre Jauch, Vorsitzender des FC Chemie, vor der Partie: „ Der ganze Verein war am Wirbeln, damit wir hier ein unvergessliches Fußballevent feiern können. Ich freue mich für unsere Mannschaft, unseren Verein und die Fans aus der Region, dass wir dieses tolle Spiel vor dieser tollen Kulisse hier in Triptis veranstalten können.“ Trainer Peter Matterne freute sich auch auf das Spiel, „konnten wir doch mit dem FC Carl Zeiss unseren Wunschgegner gewinnen“. Doch der Triptiser Coach hätte auch gern einige zusätzliche Trainingseinheiten in Vorbereitung auf diese Partie durchgeführt. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen hieß es für den gesamten Kader schleifen und streichen zur Verschönerung der Sportstätte. „Den Trainingsrückstand wollen wir mit Kampfgeist und einer gehörigen Portion Motivation wettmachen.“, sagte Matterne vorm Anstoß.
Auch wenn am Ende eine klare Niederlage zu Buche stand, gaben die Grün-Weißen ihr Bestes. Vor 803 Zuschauern drückte der Gast bei bestem Fußballwetter auf dem toll hergerichteten und schmucken Sportgelände von Beginn an aufs Tempo, ließ Ball und Gegner laufen. Jena glänzte spielerisch, mit guten Kombinationen und gut herausgespielten Treffern, was die zahlreichen Zuschauer mit Beifall bedachten. Besonders im Blickpunkt stand von Beginn an FC-Torwart Sven Gniechwitz, der vorm Spiel hoffte, „nicht so im Brennpunkt zu stehen“. „Man muss es aber realistisch sehen. Ich hoffe es bleibt unter 10 Gegentoren.“, so der in der abgelaufenen Saison oftmals starke Rückhalt der Chemiker. Zur Halbzeit lag er zwar noch im Soll, ärgerte sich aber auch, denn aus seiner Sicht „waren drei Tore haltbar.“ Aber ohne seine Paraden hätte die Führung der Profis zur Halbzeit noch höher ausfallen können. So erhielt er zurecht Sonderapplaus. Logischerweise waren die Jenaer dem Gastgeber aus der Kreisliga in allen Belangen überlegen. Vor allem in Sachen Schnelligkeit, Pass- und Stellungsspiel, Durchsetzungsvermögen und Treffsicherheit. Mit Blick auf Einsatz und Kampfgeist brauchten sich aber die Platzherren nicht zu verstecken. Auf dem Platz war einer für den anderen da, warfen sie sich in manche Angriffe des FCC. Trotzdem konnten sie die schnelle 3:0 Führung durch Jahn, Weiß und Käuper nicht verhindern. Vor allem mit hohem Pressing setzte der Drittligist die Grün-Weißen unter Druck und ließ ihnen keine Zeit zum Luft holen. Angriff auf Angriff rollte aufs das Gniechwitz-Tor, der mit tollen Paraden gegen Gottwalds Kopfball, Weiß aus Nahdistanz, Jahn und Brüfmanns Kopfball weitere Einschläge verhinderte. Dennoch musste er bei den Treffern von Käuper im Nachschuss und Voufack nach Flanke von Brügmann bis zum Wechsel noch zweimal hinter sich greifen.
Gniechwitz machte dann das Tor ab der 60. Minute frei für Franz Flamm, der ebenfalls mit guten Paraden aufwartete. Trotzdem konnten beide Keeper mit ihren Vorderleuten die weitere Torflut der Kwasniok-Elf in der zweiten Hälfte nicht weiter eindämmen. Nachdem Kübler, Hammann und Kircher nachlegten, trafen Donkor und Rohr jeweils doppelt, bevor Schau und Gabriele für den Endstand sorgten. Leider konnte sich die Matterne-Elf für ihren Kampfgeist nicht belohnen. Denn sie hatte sich so sehr einen Treffer gewünscht. Aber mehr als drei lange Bälle auf Enev, die alle im Keim erstickten und keine Gefahr für das Jenaer Tor bedeuteten, sprangen nicht heraus. Am Ende zeigte sich Mannschaftsleiter Andre Nestvogel wie auch die gesamte Triptiser Mannschaft beeindruckt, „von der Schnelligkeit, vom Spielverständnis, das viel weiter gereift ist, als in unserer Liga.“.“Jena hat uns kaputt gelaufen“, so der Tenor des FC Chemie.
Der FC Carl Zeiss Jena gibt in wenigen Tagen ein weiteres Mal seine Visitenkarte im Saale-Orla-Kreis ab. Am Freitag, 28. Juni gastiert er beim LSV 49 Oettersdorf, wo um 18 Uhr der Anstoß erfolgt.
Uwe Friedel